Naturbesonderheiten am Rand des Oberrheintales
Leicht
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
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Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Botanische Highlights / Kulturelle Highlights
Beschreibung
Autorentipp
Wegbeschreibung
Die Wanderung beginnt in Efringen-Kirchen am Bahnhof (260 m). Auf dem Wegweiser des Schwarzwaldvereins sind die Isteiner Schwellen in zwei verschiedene Richtungen mit der gelben Raute als Zeichen ausgeschildert. Wir folgen der Bahnhofstraße in Richtung „Kirchen, Altes Rathaus“ und „Isteiner Schwellen (3 km)“ durch die Hauptstraße zum Ortszentrum. Beim Wegweiser Gutenau verlassen wir den Ort und wandern bald entlang des Feuerbachs und meist durch schattigen Wald in Richtung Rhein und zum Wegweiser Isteiner Schwellen. Bei Hochwasser können die Felsformationen ganz mit Wasser bedeckt sein, aber speziell bei Niedrigwasser bietet sich, durch die in Rinnen und Tröge zerklüfteten Stromschwellen, ein einzigartiges Bild. Eine Aussichtsplattform über dem Rhein und Infotafeln erweitern Blickfeld und Hintergrundwissen.
Von hier aus verlief der Rheinaueweg (Markierung weiße Raute mit blauen Wellen) am Rhein entlang Richtung Isteiner Klotz. Im Zuge der Bauarbeiten zum Hochwasserrückhaltebecken wurde der Weg offiziell gesperrt. Direkt bei der Aussichtsplattform folgen wir dem Radweg über die neu angelegte Brücke für ca. einen Kilometer entlang der A5 um auf den Rheinaueweg zurückzukehren. Beim Wegweiser Altrhein Istein verlassen wird diesen und auch den Rhein. Der gelben Raute folgend gehen wir unter der A5 hindurch Richtung Istein und biegen zuvor nach links ab. Hier eröffnet sich dem Wanderer ein einzigartiges Bild. Der Isteiner Klotz stellt sich dem Betrachter als frei stehende Felsformation dar und erhebt sich fast 93 m über der Niedrigterrasse des Rheins. Oberhalb des Friedhofs, unmittelbar in eine Felsnische eingebaut, ist an der aufsteigenden Wand die St. Veitskapelle zu sehen, zu der man über eine Treppe aufsteigen kann. Vom Klotzenfuß (Wegweiser Friedhof 235 m) folgen wir nun weiter der Wegweisung Isteiner Klotz. Beim Wegweiser Stapflehus lohnt sich ein Abstecher von ca. 200 m zum historischen Ortskern von Istein. Durch die Weinberge führt ein Lehrpfad mit zahlreichen Informationstafeln hoch zum Wegweiser Isteiner Klotz (320 m). Von hier sind es nur noch wenige Meter, bis man die Höhe des Felssporns am westlichen Rand erreicht. Belohnt wird der Aufstieg mit einem Ausblick in Richtung Frankreich, auf Rhein, Rheinseitenkanal, Burgundische Pforte, Vogesen sowie Richtung Schweiz auf Basel, den Schweizer Jura und vielem mehr. Die Wanderung führt nun weiter auf dem markierten Klotzenrundweg auf 400 Meter. Dann knickt der Weg links rückwärts in den Wald hinein ab um gleich wieder rechts auf einen Forstweg zu einem Sportplatz zu führen. Bei der nächsten Weggabelung ignorieren wir die gelbe Raute und folgen dem asphaltierten Klotzenweg zum Sportplatz Huttingen. Auch der Sportplatz ist aussichtsreich gelegen. 3000 Schritte führen von hier zum Aussichtspunkt Bildstöckli am höchsten Punkt der Tour mit schönem Ausblick auf das Dreiländereck. Der Weg dorthin und auf der anderen Wegspange nach rechts zurück führt teilweise durch ein Waldgebiet. Auf der Römerstraße kommen wir an der Friedhofskapelle vorbei zum Wegweiser Kirschenanlage, zuerst leicht bergab durch Rebanlagen, dann durch einen Hohlweg wieder etwas hinauf zu einer Kirschenanlage. Auf dem Markgräfler Wiiwegli (rote Raute mit gelber Traube) wandern wir bis zum Wegweiser Überm Kalkwerk (366 m) und biegen dort mit der gelben Raute auf dem Weinlehrpfad ab mit Blick hinunter zum Kalkwerk Istein und über ein Teilstück des insgesamt 3,6 km langen Panoramaweges Schafberg mit ausführlichen Informationen. Nach dem Wegweiser Efringen Altes Rathaus (262 m) kehren wir wieder zurück zum Bahnhof.
Wegweiserfolge: Efringen Kirchen Bahnhof - Ortszentrum - Gemeindehaus - Efringer Stapflehus - Gutenau - Isteiner Schwellen - Altrhein Istein - Friedhof - Isteiner Stapflehus - Isteiner Klotz - Sportplatz Huttingen - Bildstöckle - Kirschenanlage - Überm Kalkwerk - Weinlehrpfad - Altes Rathaus - Bahnhof
Ausrüstung
Sicherheitshinweise
Weitere Informationen
Tourist-Information:
Hauptstraße 26, 79588 Efringen-Kirchen
Telefon: 07628-8060
Panoramaweg am Efringer Schafberg:
http://www.efringen-kirchen.de/index.php?article_id=490
Isteiner Geschichtslehrpfad
http://istein.de/htm/lehrpfad.html
Schwarzwaldverein e.V.
Tour im Wanderservice des Schwarzwaldvereins: www.wanderservice-schwarzwald.de/de/tour/2807961
Schwarzwaldverein Weil am Rhein
www.schwarzwaldverein-weil-am-rhein.de
Isteiner Klotz
Der noch nicht nach den Plänen von Tulla regulierte Rhein reichte mit seinem östlichen Ufer bis an die aufragenden Kalkgesteine des Klotzenfelsens heran. Sein unterster Sporn zeigt eine ausgeprägt glatt geschliffene Hohlkehle. Diese Hohlkehle (auch Schiff genannt) am Fuß des Klotzenfelsen verdeutlicht die erosive Kraft des Wassers. In dieser Hohlkehle sind Hochwassermarken von Überschwemmungsereignissen der Zeit vor der Rheinbegradigung angezeichnet .Der Isteiner Klotz dehnt sich etwa 4 – 5 km von Norden nach Süden aus und ca. 3 km von Westen nach Osten. Nach Norden, Süden und westen steil abfallend und nur von Osten über eine Hochfläche zugänglich, wurde der Klotzenfels wegen seiner exponierten Lage eigentlich „immer“ mit Burgen und Festungsanlagen versehen. Schon im 13. Jahrhundert wurde von den Basler Bischöfen auf dem Isteiner Klotz eine Doppelburg errichtet, die 1410 von den Basler Bürgern erobert und im Januar 1411 gesprengt wurde. Selbst im 20. Jahrhundert wurde der Felsen wieder zweimal für Befestigungsanlagen genutzt. Zuletzt als Bestandteil des Westwalls Die Hauptanlagen befanden sich im Felsen unterirdisch. Nach dem Ende des Krieges wurden die Befestigungsanlagen zu großen Teilen geschleift. Auch die Reste der Burg wurden dadurch unkenntlich gemacht. Durch diese Sprengungen wurde das Bild des Felsens nachhaltig verändert Innerhalb der klimatisch begünstigten Bereiche Südwestdeutschlands nimmt das Gebiet um den Isteiner Klotz eine Sonderstellung ein. Hier existiert eine Wärmeinsel, so wie am Kaiserstuhl auch. Doch trotz (oder vielleicht auch wegen) aller Eingriffe weist der Felsen noch heute eine solch artenreiche Fauna und Flora aus, dass er im Jahr 1986 als das 500. Naturschutzgebiet von Baden-Württemberg ausgewiesen wurde. Seit 2006 zählt der Isteiner Klotz auch zu den 77 bedeutendsten Nationalen Geotopen. Die stabil gebliebenen Stollenanlagen im zwei Kilometer entfernten anderen Ende des Isteiner Klotzen wurden aufwändig ausgebaut und von der Bundeswehr ab 1978 bis Ende 2005 als riesiges Sanitätsdepot („größte Apotheke Deutschlands“) genutzt.